Glück

Glück
   bezeichnet in der Mentalität des 20. Jh. eine Erlebnisqualität, die im höchsten Maß subjektiv bestimmt ist. Was in der antiken Philosophie u. im theol. Denken bis Thomas von Aquin († 1274) als G. thematisiert wurde, war eine Erfüllung der menschlichen geistigen Natur u. eine Stillung des Begehrens, im irdischen Leben eine bleibende Zielvorstellung, nur in der bleibenden Vereinigung mit dem höchsten Gut in der Vollendung erreichbar. Die sprachlichen Äquivalente für G. meinen genau das: lat. ”beatitudo“, ”felicitas“, griech. ”eudaimonia“, Seligkeit. Im 20. Jh. hat G. eher affektive Bedeutung (Affekt), nicht selten verbunden mit Lust u. Vergnügen, auch als Zufall erfahren (”G. haben“), während Gotteserfahrungen u. Gnadenerfahrungen, mystische Erleuchtung u. Vereinigung nicht als G. bezeichnet u. verstanden werden. Die höchst subjektiven Faktoren des Glücksempfindens machen G. als theol. Begriff unbrauchbar; persönliche Zeugnisse (Gott ist das G. des Menschen; Religion macht glücklich) sind nicht verallgemeinerbar.

Neues Theologisches Wörterbuch. . 2012.

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  • Glück zu — Müllerwappen und gruß an der Marzahner Bockwindmühle …   Deutsch Wikipedia

  • Gluck — ist der Familienname folgender Personen: Alma Gluck (1884–1938), amerikanische Opernsängerin Christoph Willibald Gluck (1714–1787), deutscher Komponist Griffin Gluck (* 2000), US amerikanischer Schauspieler John Gluck (* 1949), Mitglied der… …   Deutsch Wikipedia

  • Glück — Glück: Die Herkunft des seit dem 12. Jh. bezeugten Wortes, das sich vom Nordwesten her allmählich im dt. Sprachgebiet ausgebreitet hat, ist dunkel. Über die altgerm. Ausdrücke für »Glück« s. die Artikel ↑ Heil und ↑ selig. Mniederl. ‹ghe›lucke… …   Das Herkunftswörterbuch

  • gluck! — glụck! 〈Int.〉 (Schallwort für das Glucken des Huhns u. Gluckern von Flüssigkeiten) ● gluck!! gluck!! gluck!! [lautmalend] …   Universal-Lexikon

  • Glück — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Freude Bsp.: • Man konnte ihm die Freude im Gesicht ansehen. • Mit etwas Glück wirst du Erfolg haben. • Viel Glück! …   Deutsch Wörterbuch

  • Glück — Sn std. (13. Jh.), mhd. g(e)lücke, mndd. gelucke, mndl. geluc(ke) Stammwort. Herkunft unklar. Nach Sanders Bedeutungsübertragung aus afrz. destinée, das einerseits Festsetzung, Bestimmung, Beschluß , andererseits christliches Fatum bedeutet. So… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gluck — Gluck, 1) Christoph Wilibald v. G., geb. 2. Juli 1714 zu Weidenwang in der Oberpfalz; studirte in Prag Musik, ging 1738 nach Italien, wo er die Composition unter San Martino studirte u. seine erste Oper (Artaxerxes) in Mailand aufführte. 1745… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Glück [1] — Glück, 1) günstiger Erfolg, Zusammentreffen günstiger Umstände, die vom menschlichen Willen od. Einfluß unabhängig sind; 2) dauernde Wohlfahrt, u. das, wodurch dieselbe befördert wird; 3) gleichbedeutend mit Schicksal od. Verhängniß, bisweilen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Glück [2] — Glück, 1) Ernst, war Archidiakonus zu Marienburg in Preußen u. eröffnete einem unbekannten Mädchen, der nachmaligen Kaiserin Katharina I. von Rußland, eine Freistatt in seinem Hanse; diese wurde beim Sturme der Stadt 1702 von den Russen gefangen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Glück [1] — Glück wird sowohl (im objektiven Sinn) als Bezeichnung einer Lebenslage wie (im subjektiven Sinn) als solche eines Gemütszustandes gebraucht. Im erstern Sinne bezeichnet es den Besitz eines an sich wünschenswerten Gutes (Gesundheit, Reichtum,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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